Fraser Island Tag 2

Der Morgen brach für uns heran und außer leichte Schmerzen an unseren Hüftknochen war die Nacht doch recht gut gewesen. Wir packten so schnell wie möglich unser Zelt, Schlafsäcke und restlichen Sachen und begaben uns gegen 6:40 Uhr unseren Rückweg Richtung Fähre. Es schmerzte uns leicht die Ostküste um 2,5km nicht erreicht zu haben, aber die Kraft und die Lust war einfach nicht mehr ausreichend vorhanden um diesen Umweg noch in Kauf zu nehmen. Und so gingen wir unsere Route entlang und stellten auch relativ schnell wieder fest, dass die Strecke uns gut forderte. Das mittlere der Insel ist sehr hügelig und das vorankommen auf Grund des Sandes dadurch in umso schwerer. Und so liefen wir und liefen, immer mit den Blick auf den Boden gerichtet, um keiner Giftschlange zu nahe zu kommen und mit unseren Stöcken voran um der Natur mitzuteilen, dass hier jemand kommt.

Nach etwa 2h erreichten wir schon relativ fertig die lang ersehnte Abzweigung. Rechts ging es nach Kingfishers Bay und zu unserer großen Freude waren es nicht wie in unserer Erinnerung befindlichen 10.5km sondern nur 4.5km. Voller Freude und gänzlich erleichtert, dass wir unsere Fähre wohl doch rechtzeitig erreichen werden, lief es sich gleich entspannter. Dennoch gestalteten sich diese 4.5km unglaublich anstrengend. Erschöpft erreichten wir nach 1,5h die ersten Zeichen der Zivilisation und du flogen Innere Wanderstöcke im hohen Bogen hinfort.

Fraser Island Tag 1

Der erste Tag unserer Fraser Island Tour begann mit einem kurzen Frühstück auf unserem Camping Platz in Hervey Bay gegen 5:45 Uhr. Denn bereits eine Stunde später ging unsere Fähre von River Heads nach Kingsfisher Bay.

Dort angekommen folgten wir die ersten Meter den anderen Fährenmitreisenden bis auch der letzte von Ihnen nicht mehr zu sehen war. Nun wurde es uns langsam klar: Unser Unterfangen, die Insel wandernd zu erkunden, ist keine übliche Methode der Aussis. Jene mögen es Ihre fetten 4WD V8 Jeeps über Stock und Stein und in Fall von Fraser Island Sand zu jagen. Als weltweit größte Sandinsel hat sie auch jede Menge davon zu bieten.

Nachdem die Ausschilderungen des Kingfishers Bays Ressorts so langsam im Nichts verschwanden, tauchten die ersten Wanderweg Kennzeichnungen auf. Wir hatten nun die Wahl, gehen wir den nordöstlichen oder den südöstlichen Weg Richtung Lake McKenzie. Wir entschieden uns für den zweiteren, welcher uns über Jetty McKenzie zum ersten Ziel des Tages führen sollte. Nach einigen Dingo Spuren im Sand auf unserer Route entschieden wir uns lieber nicht mehr den Wanderweg sondern der Sandstraße folgen. Nach etwa 2,5h erreichten wir durch geschwitzt und glücklich diesen wunderschönen türkis blauen Süßwassersee inmitten des Regenwaldes der ihn umgab. Hier waren nun auch auf einmal ganz viele Touris die in 4-Rad-Bussen dahin gekarrt worden. Dennoch bleibt einmal wieder festzuhalten, dass es nichts schöneres gibt als sich eine Belohnung zu erarbeiten und so sprangen wir ins kühle Nass.

Da der Tag noch Recht früh war und unsere Beine Recht fit waren, entschieden wir uns weiter zu ziehen. Entlang über den Fraser Island Great Walk auf eine Abzweigung welche uns direkt auf die Straße zum Lake Wabby bringen sollte. So war unser Plan, doch auf einmal standen wir vor einer Absperrung mit einem Zettel auf dem Stand akute Lebensgefahr bei begehen des Weges. Unser erster Gedanke war „Oh nein“ aber es half nix, auf Grund der doch recht giftigen Vegetation und Tierwelt mussten wir nun ein riesen U rein laufen. Genervt und angekommen auf dem Weg Richtung Lake Wabby gingen wir nun ewig über den recht beschwerlichen Untergrund. Etwa eine halbe Stunde dauerte es bis der Pfad den wir ursprünglich nehmen wollten uns kreuzte. Nach viel fluchen führte uns unsere Route durch eine unglaublich interessante Vegetationsvielfalt. Teilweise sah man hier abgebrannte Bereiche und überall war unser vorankommen durch Sand und die hügelige Landschaft erschwert. Fix und fertig erreichten wir endlich unser Ziel, so dachten wir es zumindestens. Leider war es erst der Aussichtspunkt, welcher uns die riesige Sanddüne mit dem kleinen See erblicken ließ. Also hieß es für uns weiter gehen, dieses Mal aber ganz viele Stufen hinab bis wir auf die Sanddüne trafen, wo wir noch einmal nach bereits gelaufenen 30km all unsere Kraft mobilisierten um zum kühlen Nass zu gelangen.

Endlich war es so weit, nach einem kurzen Smalltalk mit einer Schweizer Familie hielten wir unsere Füße ins Wasser und sahen zu wie die kleinen Fische unsere Hornhaut herunter nagten. So langsam spürten wir nun aber die Lust, nach all den Strapazen vielleicht doch nicht vor Ort zu nächtigen und so fragten wir uns durch ob uns nicht vielleicht jemand mit nach Kingsfishers Bay mitnehmen kann. Leider hatten wir aber keinen Erfolg und so spannten wir unser Zelt am Aussichtspunkt auf.

Leicht angespannt begann nun unsere Nacht weit weg von der Zivilisation und allein im Regenwald. Dies war sicherlich einer unserer eindrucksvollsten Momente auf der gesamten Reise.

Hervey Bay und unsere Planung für Fraser Island

Der zweite Tag begann wie so oft mit einem guten Frühstück und wir wollten uns nun endlich entscheiden wie wir nach Fraser Island kommen. Aber die wichtigste Frage war vor allem mit einem Allrad-Fahrzeug oder ob es nicht doch zu Fuß cooler und auch billiger ist. Eingeplant hatten wir auf Fraser Islannd eine Nacht im Zelt zu verbringen und so hatten wir uns am Vortag bereits ein kleines Zelt für 25AUD gekauft.

Nachdem wir noch einmal alle Tour-Angebote und Mietfahrzeug-Verleihfirmen gecheckt hatten, entschieden wir uns zu Fuß unsere Tour zu starten. Die Tickets waren nun gekauft und am nächsten Tag um 6:45Uhr sollte die Fähre starten.

Hervey Bay – Tor nach Fraser Island

Die Strapazen der langen Fahrt sollten endlich auskuriert werden und so steuerten wir einmal wieder Hervey Bay an. Dieses Mal lag unser Ziel aber in greifbarer Nähe und so waren die 115km recht schnell an uns vorbei geflogen. Endlich angekommen, nutzten wir die üppig gestallten Picknick Anlagen der Aussis und frühstückten an der hiesigen Esplanade mit einem Traumhaften Blick auf die ruhige Bucht.

Der Tag war noch recht jung und so wollten wir so schnell wie möglich unser Lager für den nächsten Tag beziehen. Auf unserer Camper-App hatten wir uns einen netten Campinplatz im westlichen Stadtteil namens Scarness ausgesucht. Auf dem Weg dorthin fiel uns jedoch ein weiter östlich gelegener Park in Torquay ins Auge. Nach einem kurzen Vergleich war unsere Entscheidung schnell getroffen und wir bezogen dort unter großen alten Bäumen mit leichtem Meerblick unser Lager. Das Angebot war Spitze und so kostete uns der Tag nur 15AUD ohne Strom.

Hier erholten wir uns an der traumhaft ruhigen See und verlängerten unseren Aufenthalt sogar noch um eine weitere Nacht.

Rest Area Outback – Rest Area Ostküste

Die Sonne erstrahlte so langsam über den Roten Sand der Wüste und wir nutzten die Zeit um noch ein paar Bilder von diesem so unwirklichen Ort aufzunehmen, bevor wir vor der Fliegerplage ins Auto flüchteten. Dumm im Nachhinein war nur, dass ich die Kamera noch auf manuellen Autofocus eingestellt hatte.

Das Ziel des Tages hieß Hervey Bay und es war fast unmöglich jenes zu ereichen. Unsere Strecke maß 1050km, die es in einem Zeitraum von 12h zu fahren galt. Das Problem: Eine erlaubte Geschwindigkeit von 110km/h gepaart mit drakonischen Bußgeldern bei einer Tankstellendichte von 200km und einem Tank, der wenn es gut läuft 500km hält. Sprich es musste, sobald der Tank halbleer war, nachgefüllt werden. Außerdem wollten wir, in der Hoffnung die Fliegen wären irgendwann einmal weniger, noch gemütlich frühstücken.

Nachdem mehrere merkwürdige kleine Käffer im nirgendwo im 100km-Takt passiert hatten, suchten wir uns einen netten kleinen Spott um zu frühstücken. Leider war dieses Mal unsere Wahl nicht gar so gut wie bei der Hinreise ins Outback, aber die Hauptsache war endlich gut frühstücken zu können ohne von Fliegen gejagt zu werden.

Eindrucksvolle Landschaften ließen wir an uns vorbei ziehen und ab und an hielten wir um jene auf uns wirken und für die Ewigkeit festhalten zu lassen.

Unser Ziel Hervey Bay gelangte uns nun in immer näherer Reichweite als wir den Bruce Highway erreichten. Dennoch lagen noch 380km vor uns. Die Zeit wurde immer enger und so mussten wir bei der Kleinstadt Gin Gin auf einer Rest Area halt machen. Unsere Belohnung des Tages waren unglaublich leckere Lamm-Koteletts, die wir im dortigen Supermarkt gekauft hatten. Gestärkt und voller Vorfreude auf unseren baldigen Badestopps in Hervey Bay hieß es nun für uns byebye Outback and welcome back Eastcaost.

Townsville – Winton – Longreach – Rest Area

Townsville – Winton – Longreach – Rest Area

Der heutige Tag begann wieder einmal relativ früh und so fuhren wir gegen 7:30Uhr am Campingplatz in Townsville los.

Unser Ziel war es, die laut unterschiedlichen Berichten langweilige Route von Townsville nach Rockhampton zu umfahren

und dabei einen Eindruck von der berühmten roten Erde (red dirt) zu gewinnen. Ein ganz toller Nebeneffekt sollte dabei

der Sternenhimmel beim wildcampen im Outback sein.

Nachdem wir die Zivilisation um Townsville hinter uns ließen begann die Vegetation sich Schritt für Schritt zu verändern, so wurde aus dem Regenwald immer mehr ein Mischwald gefolgt von einer Strauchlandschaft die uns umgab. Immer mehr kam dabei die so markante rote Farbe ins Spiel der Landschaft. An einem netten kleinen Rastplatz, gleich neben einem ausgetrockneten Flussbett machten wir halt um ein ausgiebiges Frühstück zu genießen. Das weckte auch das Interesse eines „locals“ (Lokaler Bewohner), der gleich mal mit seinem fetten Jeep neben uns halt machte und ein paar nette Floskeln mit uns tauschte. Entweder aus Nettigkeit oder aber wie sich im Gesprächsverlauf deuten lassen könnte, um zu checken ob wir auch Goldschürfer waren. Er meinte nämlich in seiner nuscheligen Outback-Art hier sei der beste Platz um dicke Nuggets zu finden. Die Sachen wieder gepackt, abgewaschen und startklar fuhr Lena nun weiter die Strecke entlang, der Toyota schnurrte mit seinen 2.7l lässig Bergauf und Bergrunter und die Vegetation wurde immer karger, bis wir ein schließlich Winton erreichten.

Vollgetankt sprangen wir ins Auto und fuhren weiter nach Longreach. Die Straße war nun kein Highway mehr sondern eher eine kleine Landstraße, welche komplett mit Graßhüpfern gesäumt war. Auch die Landschaft hatte sich wieder verändert, so wurde aus der Buschlandschaft eine riesige Steppe bestehend aus hunderten Killometern von Graß und leichten Hügeln.

Beim Versuch ein kurzes Fotoshooting abzuhalten, wurden wir auf einmal mit dem nervigsten Problem der nächsten 2 Tage konfrontiert: Fliegen!

Sie waren überall und Sie waren gefühlt zu hundert wenn man aus dem Auto ausstieg und dabei waren sie so lästig. Sie bissen, sie flogen einem in die Augen, in die Nase, in die Ohren, … . Die Anzahl und die Intensität kann man sich aus deutscher Sicht gar nicht vorstellen.

Mit voller Fahrt und offener Fenster gelang es uns schließlich irgendwann alle Fliegen aus dem Auto raus zu haben. In guter Outback-Manier versuchten wir hier unseren halben Tank wieder voll zu tanken. Die erste Tankstelle des Ortes war aber leergepumpt, auf Nachfrage ob es denn noch eine andere gäbe meinte der Mann vor uns an der Zapfsäule nein und verschwand. Mit dem Handy auf der Suche wurde uns zum Glück schnell klar: Zum Glück gibt es noch eine ein paar hundert Meter weiter. Just in dem Moment klopfte es gegen unsere Scheibe und ein lässiger Südstaaten Typ nuschelte uns dies ebenso durch die geöffnete Scheibe.

Mit einer Tüte Chips und einer neuen Richtung verließen wir dieses kleine einsame Örtchen (Nachbarort: 200km). An der Dinosaurier-Ausgrabungsstätte,

so wurde uns gesagt, soll es eine schöne red dirt Area (Rote Erde Bereich) geben. Oben an der Stätte angekommen hatten wir einen unglaublichen Blick übers Tal, jedoch ist unser erneutes Fotoshooting wieder an den Fliegen gescheitert. So versuchte in noch bis zu einem Felsabsatz zu gelangen, musste

allerdings, nachdem ich vor lauter Fliegen nix mehr sah und die Schlangenspur vor mir Konzentration gefordert hätte, aufgeben. Nach einem weiteren Versuch ein paar hundert Meter weiter gaben wir gernervt auf und suchten uns einen Schlafplatz für die Nacht.

Angekommen gegen 18:20Uhr stellten wir auch hier recht schnell fest, dass es die Fliegenplage auch wenn nicht ganz so stark wie vorher anscheinend überall gibt.

Dass hieß es für uns essen im Camper. Vorher musste jedoch noch ein Lagerfeuer her. Also schnell Holz gesucht, in einen Steinkreis gelegt und dann fertig war die romantische Aussicht aus unserm kleinen Zuhause. So langsam wurde der Himmel immer dunkler und auch der hell leuchten Mond lies immer mehr Sterne hervortreten und so dauerte es nicht mehr lang und wir sahen nicht nur 2 wunderschöne Sternschnuppen sondern auch einen Sternenhimmel, wie man ihn nur selten zu sehen bekommt.

Townsville – Billabong – Townsville

Der heutige Tagesplan sah vor, sich ein paar lokale Tiere im Billabong Tierpark ganz nah anzuschauen, dann den Castle-Hill von Townsville hoch zu wandern und dann ab Richtung Townsville.

Aber fangen wir ganz von vorne an. Angekommen am Billabong Tierpark erlebten wir einen sehr interesanten Vormittag und blieben dort viel länger als erst geplant. So besuchten wir eine Wallaby-, eine Koala- und eine Reptilien-Show an der Ende man jeweils hautnah kontakt zu den Tieren bekommen durfte. Unseren eigentlichen Plan einen Koala zu halten, fanden wir dann doch etwas Tierunfreundlich, vor allem nachdem wir gesehen hatten, wie die Leute den armen Walliby auf Ihren Schoß hielten. Da blieben wir lieber doch beim streicheln der Tierchen.

Nachmittags ging es für uns in aller schnelle die 400Höhenmeter rauf um den Ausblick über die Bucht genießen zu können. Unser Problem nun aber, es war schon viel zu spät, wir brauchten noch etwas zu essen und unser blöder USB-Autolader wollte nicht mehr gehen. Da musste eine Lösung her. Nachdem wir einen viel zu teuren USB-Lader aus dem Wolmarkt zurück gaben und den billiger aus dem Ramschladen kauften, stellten wir recht schnell fest: Das Problem ist wohl nicht der Lader, sondern die Buchse. Fazit:Wir müssen nun also immer nachts am 240V Anschluss laden.

Außerdem scheiterte unser Plan, den Tag mit wenigstens 100km Richtung Outback abzuschließen und so strandeten wir wieder auf dem selben Camping-Platz des Vortages.

Cairns und weiter nach Townsville

Cairns – Crystal cascades – Babinda boulders – Township

Da wir unseren Plan leider um einen Tag kürzen mussten, um den Uluru noch erreichen zu können, blieb uns für Cairns im Nachhinein leider nur ein Tag. Wir fingen nun also bereits unsere Rückreise Richtung den Süden Australien ans und so ließen wir den wilden Krokodile im Norden von Cairns ihre Ruhe.

Next Stop Crystal Cascades und Babinda boulders:

Da wir aber nicht nur langweilige 400km Richtung Süden in einem Stück fahren wollten, überlegten wir uns 2 nette Zwischenhalte auf dem Weg.

Der erste sollten die Crystal Cascades sein, ein ziemlich unspektakulärer Wasserfall, wie man ihn eben aus den Alpen kennt, welcher aber ein paar nette Stellen zum Schwimmen ermöglicht. Hier gönnten wir uns nun zum ersten mal in diesem Urlaub ein Sprung ins kühle Nass. Bei feutchtwarmen tropischen Temperaturen ein wahrer Genuss. Auf dem Rückweg zum Auto packte uns noch ein wenig die Neugirde und wir bogen rechts ab in den tropischen Urwald. Nach 20min rein entschieden wir uns trotz aller toller Eindrücke wieder zum Auto zurückzukehren. Der Tag wird schließlich noch lang genug.

Nach einiger Fahrt durch die weiten der austraischen Tropen kamen wir schließlich beim nächsten Highlight des Tages an den Babinda Boulders. Ähnlich wie die Crystall Cascades handelte es sich auch hierbei um einen sehr ansehnlichen Ort dem Badevergnügen mitten im tropischen Urwald an einer kleiner nartürlichen Staustufe eines Flusses zu fröhnen. Nass und glücklich verliesen wir nun auch diesen Ort und düssten im immer noch gruseligen Linksverkehr Richtung Townsville.

Late-Check-In auf dem Campingplatz und abmarsch in die Stadt. Nach einer mittelmäßigen Pizza und einen mittelmäßigen Salat, kamen wir nun defintiv zu dem Entschluss, wirklich lieber selber zu kochen. Versuch macht halt klug.

Cairns im zweiten…

Nach einer Mal wieder kurzen Nacht im Hotel. Welches definitiv abenteuerlich war, es erinnerte einen an diverse Horror Filme wo die Gäste nicht lange leben sollten. Dennoch schafften wir es aus jenem rechtzeitig und vor allem lebendig heraus. Nachdem wir unseren Mietwagen abgeben hatten, begannen wir mit unserem zur Routine gewordenen Prozedere: Check-in am Tiger Air Automaten, Abgabe unseres Koffers, durch du Security Kontrolle, Elena durfte dort noch einmal ihren Koffer ganz genau unter die Lupe nehmen lassen und dann ging es zum Frühstück bei Mc Cafe. Ich checkte noch schnell meine Mails um sicher zu gehen, dass der Flieger dieses Mal auch wirklich geht. Nach etwa einer Stunde konnten wir dann endlich Richtung Cairns starten, unser Handgepäck haben wir vorher noch gelungen auf die 7kg Grenze gebracht in dem wir das Übergewicht (Kamera, GoPro, Objektiv, …) einfach in die Jacke steckten.

Nach etwa 4h Flug war es dann soweit, wir betraten Cairns…

Nachdem wir unseren Koffer hatten, buchten wir einen Bus in die City und ich schaltete meine Telstra Sim Karte frei. Online und voller Vorfreude ging es nun mit einem Tag Verspätung zu unserem Campervan.

Vor Ort war dann die Erleichterung und die Freude groß. Alles hatte geklappt, unser Campervan stand brav vor der Tür und wir fingen an, die ganzen organisatorischen Dinge mit der Vermieter-Firma abzuwickeln. Natürlich nahmen wir in alter deutscher Manier jeden noch so kleinen Kratzer ins Protokoll auf und am Ende saßen wir nun endlich drinnen.

Next stop Innenstadt, Meer und der öffentliche Pool, der zur aktuellen Jahreszeit an der Nordost-Küste aufgrund der Jelly-Fish-Gefar auch notwendig ist. Auf dem Rückweg zu „unserem Campervan“ tanzte Lena noch mit ein paar anderen hundert Frauen und wahrscheinlich 2 Männern eine Runde Zumba und so begaben wir uns zur  Shopping Mall (Einkaufszentrum).  Hier galt es nun uns mit den nützlichsten Dingen für die nächste Tage einzudecken.

Letztes Ziel für heute: Ein Campingplatz!

Problem die Rezeptionen machen meistens schon um 17Uhr zu und so mussten wir mit einem nicht ganz so guten Platz vorlieb nehmen. Naja dafür kostete er powered (mit Stromanschluss) nur 24$.

Melbourne – Cairns so war der Plan..

Cairns, so hieß unser Ziel für den heutigen Tag, der schon recht früh begann. So standen wir bereits gegen 3:45 Uhr auf, um den Skybus gegen 4:30 Uhr Richtung Flughafen zu bekommen. Gegen 5:10 Uhr waren wir bereits eingecheckt und unser Koffer war abgegeben.

Dies schien ein perfekter Start in den Tag zu sein.

In aller Ruhe begannen wir unser Frühstück zu essen, als ich auf einmal auf meinem Handy eine Email herein kommen sah: „Tigerair Australia regrets to advise your flight TT582 MEL-CNS on the 16/04/18 has been cancelled due to operational requirements.„. Im ersten Augenblick, da diese Nachricht nur an Lena adressiert war, gingen wir davon aus, dass es nur Sie betreffen würde. An der Tiger Airline Information wurden wir eines besseren belehrt, so war nicht nur ihre Reservierung des Platzes hinfällig, es war der ganze Flug. Die Maschine könne aus technischen Problemen nicht starten, unser Ersatz Flug sei morgen und die Entschädigung wären 120 Dollar pro Nase. Naja nicht sonderlich viel um hier den Tag zu füllen.

Aber da wir keine Wahl hatten, entschieden wir uns Recht schnell für die Ausleihe eines kleinen Mietwagens um die great oceon Road abzufahren. Unser dortiges Ziel waren die so genannten 12 Apostel, riesige Felsbrocken die im Laufe der Jahrtausende von der Küstenlinie abgetrennt wurden. Statt nun unseren Camper in Cairns entgegen zu nehmen, mussten wir mit einem Toyota Yaris am Melbourne Airport vorlieb nehmen. Egal… Abhaken, nicht drüber ärgern und den Urlaub genießen war nun unser Motto.

Das gelang auch recht schnell und recht gut. So fuhren wir im Linksverkehr mit mulmigen Gefühl die Highways Richtung Tourque, die Surfer Hauptstadt Australiens um an der Küste entlang irgendwann am späten Nachmittag die 12 Apostel zu erreichen.

Unser erster halt war am Strand von Tourque, wo wir einen Surfer bei seiner Leidenschaft beobachteten und wo wir uns mit einem Muffin und ganz schwarzen Kaffee stärkten. Am Rand und dank des Linksverkehrs fuhren wir nun perfekt der Steilküste entlang, welche aber auch durchaus hätte in Europa sein können. Große Wellen schlugen des öfteren auf die rauen Küstenfelsen ein und wir schlängelten uns so langsam zu den Erskine Falls. Dort angekommen, schlüpften wir in unsere Wanderschuhe um dann leicht enttäuscht einen Wasserfall zu sehen. Ja er war hübsch und nett, die gibt es aber in den Alpen zu hauf. Was jedoch uns zu gefallen wusste, war der von riesigen Farnen gesäumte tropische Regenwald. Hier sahen wir nun zum ersten Mal die giftige Seite Australiens, die uns auf Schildern vor Schlangen warnte.

On the Road again ungebissen starteten wir Richtung irgendeinem Leuchtturm mit einer langweiligen Telegrammstation nach Tasmanien. Aber hier war das besondere es gibt in den Gum Trees Koalas in freier Wildbahn zu sehen. Nachdem wir auf dem hinweg zum Leuchtturm nicht fündig wurden, entschieden wir uns auf dem Rückweg durch den Ottawa National Park anzuhalten und gezielt zu suchen. Nach etwa einer halben Stunde durch einen Forstweg gaben wir enttäuscht auf, stiegen in unser Auto und fuhren zurück Richtung asphaltierte Straßen. Als unsere Enttäuschung kaum noch zu unterdrücken war, sahen wir auf einmal 2 Mädels am rechten Straßenrand stehen. Sofort hielten wir da beide hoch in die Bäume schauten und da waren sie 3 Koalas auf je einem anderen Baum. Der Tag war gerettet.

Next Stop 12 Apostel. Touristisch unglaublich erschlossen befanden verschiedene Plattformen mit netten Aussichten auf die aus dem Meer ragenden Felsen die durch sichtlich vom Meer gezeichnet waren. So schön der Ausblick auch war, so Pfad wurde es durch die Massen die sich die Pfade entlang schlängelten. Da war schon Recht spät war, hieß es nun Abfahrt Richtung Melbourne. In der Dunkelheit durch recht leeren Landstriche fuhren wir mit immer leerer werdenden Tank. Als wir dann endlich fündig wurden und uns eine Tankstelle querte waren wir etwas erleichtert. Gegen 21 Uhr kamen wir müde in unserem leicht abgeranzten Hotel am Airport an. Egal ab ins Bett und morgen endlich nach Cairns, wenn der Flieger nicht wieder streikt.

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